Was will die Stadt erreichen?

Momentan ist ja die Debatte um den Marktplatz in Einswarden entbrannt. Wenn es nach Frau Ellen Köncke (Baudezernentin) und Herrn Tim Lorenz (Amt für Stadtentwicklung und Bauordnung) gehen würde, sollen Abrisse, Rückbau und Neubebauung in Einswarden zum künftigen Alltag gehören.
(siehe dazu „Sanierungsgebiet Einswarden Zentrum“)

 

Artikel auf NWZ-Online “Streit um Einswarder Stadtumbau“

Laut einem Artikel der NZW vom 18.01.2019 (hier) sind die Bewohner die an der Info-Veranstaltung teilgenommen haben, mit den Maßnahmen einverstanden und können damit gut leben. Da ich selber bei der Veranstaltung war kann ich nur schreiben dass dem nicht so ist. Vor allem der Rückbau des bestehenden Marktplatzes erzeugte bei den anwesenden Bewohnern für Kopfschmerzen und Unmut.

23. Bauausschuss-Sitzung vom 16.01.2019
Auf der 23. Bauausschuss-Sitzung erschien dann „über Nacht“ das Sanierungsgebiet Einswarden auf der Tagesordnung. (siehe dazu „Bürgerbeteiligung gleich Null“)

Artikel auf NWZ-Online im Kommentar „Verstecktes Todesurteil“

Laut dem Kommentar von Norbert Hartfil (siehe dazu „Verstecktes Todesurteil“ wagen sich die Stadtratspolitiker auf dünnes Eis, wenn Sie verkünden, dass Einswarden keine neuen Wohnungen benötigt, weil es da ja schon genug Leerstand gibt.

Dass viele Wohnungen in Einswarden leer stehen, liegt vor allem daran, dass sie alt und schlecht ausgestattet sind. Damit lassen sich keine Neubürger anlocken, mit modernen und preiswerten(?) Wohnungen aber schon. Liegt da nicht schon ein Wiederspruch in sich?

Image von Einswarden

Liegt es vielmehr nicht daran das Einswarden ein schlechtes Image bei Außenstehenden hat. Sollte die Stadt nicht erstmal daran arbeiten das das Image angehoben wird? Fragen Sie doch mal jemanden der nicht in Einswarden wohnt nach dem Ortsteil. Was man da alles hören kann, ist doch nicht mehr schön. Richtig ist, dass wir in Einswarden einen hohen Ausländeranteil haben. Nur das es ein miteinander hier gibt begreifen die Leute von außerhalb nicht. Hier in Einswarden kann man als Frau noch nachts auf die Straße gehen ohne belästigt zu werden. Hier gibt es keine Graffitis an den Hauswänden. Wir haben sehr viel Grün „vor der Haustür“. Gerade für Familien mit Kleinkindern ist Einswarden sehr gut. Hier können die Kinder draußen spielen. Wir in Einswarden haben vieles zu bieten. Einen Kindergarten, das Kinderhaus Blauer Elefant, das Ärztehaus, Physiotherapie, Apotheke, Einkaufsmöglichkeiten (NETTO), Busanbindung (401), Schule, ein Schwimmbad in Reichweite. Also da kenne ich viele Stadtteile die dies nicht aufweisen können.
Die Politiker die dies nicht sehen, kennen Einswarden nur von irgendwelchen Dienstfahrten.
Wer von der Politik wohnt oder wohnte denn in Einswarden selber? Nur die Politiker die sich gegen einen Rückbau des Marktplatzes aufregen. Wir Einswarder wollen unseren Marktplatz haben wie er jetzt ist.

Auch der Grünen Politiker Mario Kauschmann kann,  Zitat: „mit dem Konzept der Stadt gut leben“. Zitat Ende
Warum kann er mit dem Konzept der Stadt gut leben. Ganz einfach er wohnt nicht in Einswarden und ist somit auch nicht betroffen.


Eine Imagesteigerung kann man nicht mit Neubauten erreichen.  Das Image bleibt bei außenstehenden doch auch dann wie es ist. (Bei Facebook entdeckt: Da möchte ich nicht Tod übern Zaun hängen oder ich bin vor 50 Jahren da mal mit einem Bus durchgefahren) Wer soll denn dann in den Neubauten einziehen? Sollen es wieder Seniorengerechte Wohnungen werden. Nur welcher Senior kann sich dann eine solche Miete die wohl über € 7,00/m² liegen dürfte leisten? Die sanierten Wohnungen der Nordwohnen haben ja jetzt schon einen Quadratmeterpreis von € 5,33 und mehr.

Und was passiert mit den Mietern die jetzt hier in den „preiswerten Wohnungen“ wohnen? Durch etwaige Neubauten, die den Mietspiegel „hochschrauben“ steigen doch dann auch die Mieten für die Bestandswohnungen. Wo sollen denn dann die Mieter hin die sich nicht mehr die Miete leisten können? Dann kommt es doch zu noch mehr Leerstand. Oder werden die Häuser dann auch abgerissen? Das sollte man sich mal auch überlegen.

 

Uwe Dräger